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Moria brennt! Sofortige Evakuierung des Lagers!

Veröffentlicht: Sonntag, 13. September 2020 Geschrieben von AUF Witten, Solidarität International, Montagsdemo, Internationalistisches Bündnis
Demonstration der Flüchtlinge aus dem abgebrannten Lager Moria auf Lesbos
Demonstration der Flüchtlinge aus dem abgebrannten Lager Moria auf Lesbos

AUF Witten unterstützt von ganzem Herzen die Solidarität für die Flüchtlinge und die sofortige Evakuierung des Lagers in Moria. Bereits am vergangenen Freitag sammelte AUF Witten fleißig Spenden mit großer Beteiligung und wird die gesammelten Gelder über Solidarität International (SI) weiterleiten, sodass sie zu 100% den Menschen in Moria zu Gute kommen. Wir schließen uns den Aufrufen der Montagsdemo, Internationalistischem Bündnis und Solidarität International an.

Die bundesweite Montagsdemo ruft für den Montag 14.9.2020 zu Protesten auf:

  • Schluss mit der menschenverachtenden Flüchtlingspolitik der EU!
  • in Witten wird um 17.00 auf dem Berliner Platz eine Kundgebung dazu statt finden. Bewährt mit offenen Mikrofon kann jeder auf antifaschistischer Grundlage mit dazu beitragen.
  • Das Internationalistische Bündnis unterstürzt diese Proteste ausdrücklich und ruft zur breiten Beteiligung auf!

Nachfolgend der Aufruf von der Hilfs- und Solidaritätsorganisation Solidarität International:

„Moria brennt! Sofortige Evakuierung des Lagers! Schluss mit der menschenverachtenden Flüchtlingspolitik der EU!“

In den frühen Morgenstunden des 9. September wurde ein Großbrand in dem für 2500 Bewohner gebauten, jedoch von ca. 12.000 Flüchtlingen besiedelten Camp Moria / Lesbos/ Griechenland bekannt. Im Rahmen des im März 2020 geschlossenen Solidaritätspaktes zwischen Solidarität International (SI) und der Selbstorganisation der Flüchtlinge und der armen Bevölkerung auf Lesbos „OXI“ wenden sich die Initiatoren nunmehr an die Öffentlichkeit. Michaelis Aiwaliotis, Partner des Solidaritätspaktes zwischen SI und OXI: „Ich habe diese Ereignisse vorhergesehen und schon vor zwei Tagen sämtliche Behörden um Hilfe gebeten, weil die berechtigte Empörung, ja Wut im Camp, sich nach zahlreichen vergeblichen Protesten und Forderungen nach Evakuierung weiter gesteigert hat. Stein des Anstoßes ist aktuell insbesondere die Unterbringung der Infizierten im Haupthaus des Camps, anstatt sie in Krankenhäusern zu behandeln und mit allen Kräften die Ausbreitung der Pandemie zu verhindern.“ (Telefonat am 9. September, 10 Uhr)

SI und OXI fordern:

  • Das Camp muss sofort vollständig evakuiert, die Flüchtlinge müssen auf Europa verteilt werden! Die Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen von Bundesländern wie Thüringen oder Einrichtungen wie dem Ferienpark Thüringer Wald muss umgehend aufgegriffen werden.
  • Statt die Flüchtlinge durch die griechische Polizei in das Lager der verbrannten Erde zurückzutreiben, muss Soforthilfe in der medizinischen und logistischen Versorgung sowie der psychologischen Betreuung geleistet werden, finanziert von der EU.
  • Die Infizierten müssen in Krankenhäusern versorgt und gegebenenfalls in den leerstehenden Intensivbetten in Westeuropa behandelt werden.
  • Die menschenverachtende Flüchtlingspolitik der EU, die auf den Ausbau von Frontex anstatt auf humanitäre Behandlung ausgerichtet ist und Flüchtlinge durch griechische Polizei/Militär in Schlauchbooten zurück ins Meer treibt1, muss sofort gestoppt werden.
  • Den faschistischen Umtrieben zur Einschüchterung, Drangsalierung und Repression innerhalb und außerhalb des Lagers muss umgehend Einhalt geboten werden.

Seit März 2020 warnen Solidarität International (SI) e. V. vor einer humanitären Katastrophe. Im Rahmen des Solidaritätspaktes wurden über 72.000 Euro für die Unterstützung der Selbstorganisation der Flüchtlinge und der engagierten Bevölkerung in Lesbos gesammelt. Sie werden verwendet zur Müllentsorgung, Hygieneerziehung, für Nähwerkstätten zur Maskenproduktion, Schulunterricht für Kinder und Frauen, Security gegen Banden im Lager usw. Neben dieser humanitären Unterstützung steht die Solidarität mit den unzähligen Proteste und Kampfmaßnahmen im Camp für die Auflösung des Lagers und ein menschenwürdiges Leben im Zentrum.

  • In diesem Rahmen hat sich Solidarität International ein aktuelles Aktionsprogramm gegeben
  • Verbreitung der Petition „Corona: Flüchtlinge aus Hotspots retten – Abschiebungen stoppen – Sofort!“
  • Fortsetzung der humanitären Spendensammlung, von der 100 Prozent direkt ins Lager gehen

Konto: Solidarität International e. V.
IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84
Stichwort Moria

Es erfolgt beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) ein Antrag auf vorläufige Maßnahmen gegen die Bundesrepublik Deutschland auf sofortige Aufnahme der Flüchtlinge von Moria in Deutschland.

Spendensammlung für die anwaltlichen Kosten: Konto siehe oben, Stichwort Moria / EGMR.

Organisiert umgehend Protestaktivitäten.

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