Für eine vollständige Begrünung des Kornmarktes
Zu dem WAZ-Artikel "Wittener Bürgerinitiative stellt sich gegen Kornmarkt-Pläne" vom 26.06.2023 hat AUF Witten folgenden Leserbrief an die Lokalredaktion gerichtet:
Zu den neuen Kornmarktplänen habe ich bereits Stellung genommen (siehe mein Leserbrief „Grüner Kornmarkt ist nicht zu erkennen“ im WAZ Lokalteil Witten vom 14.6.2023).
Nicht abgedruckt haben Sie jedoch meine Kritik an der Bürgerinitiative, der Sie nun einen ganzen Artikel gewidmet haben.
Die jetzige Erkenntnis der Initiative, die „Stadt (wolle) nicht davon abgehen, mit dem historischen Platz Geld ins Stadtsäckel zu spülen“, ist nicht neu. Genau aus dem Grund hat AUF Witten im Juli 2019 eine Initiative „Der Kornmarkt muss grün werden“ ins Leben gerufen.
Wir hatten die Einschätzung, dass nur ein breiter Protest eine Bebauung verhindern und eine grüne Oase entstehen lassen kann. Wobei die Situation vor den Kommunalwahlen durchaus günstig schien für das Anliegen einer generellen Änderung der Umweltpolitik .
Carsten Samoticha dagegen setzte auf ein Bürgerbegehren, das zu diesem Zeitpunkt die Kräfte zersplitterte und von der nötigen Sammlung ablenkte. Noch als Mitglied unserer Initiative präsentierte er auf unserer allerersten Kornmarktdemo am 07.09.2019 eine Bürgerinitiative mit demselben Namen „Grüner Kornmarkt“ – Verwirrung und Unverständnis waren komplett.
Heute hätte die Initiative die Chance, ihre gescheiterten Illusionen über die Politik von Rat und Stadtverwaltung zu korrigieren und sich dem Protest für eine vollständige Begrünung des Kornmarkts anzuschließen. Stattdessen reicht sie den Verhökerern kommunalen Vermögens weiter den kleinen Finger. Sie setzt weiter auf „alternative Konzepte“, wie ihr Bürgerbegehren für eine alternative Bebauung mit Sozialwohnungen, Veranstaltungsbühne und Kulturzentrum. All das beseitigt nicht die Abhängigkeit von Investoren und ihrer Kapitalverwertung und geht nur auf Kosten einer für den Klimaschutz dringend notwendigen vollständigen Begrünung. Eine solche, unter Einbeziehung aktiver UmweltschützerInnen in Witten, wäre ohne Investoren sofort verwirklichbar. Und im Interesse einer gesunden Innenstadt.
Romeo Frey - Vorstandssprecher AUF Witten