Auf ein Wort ...
von Ruth Schlüter – Mitglied im Vorstand von AUF Witten
Im Verlauf meiner mittlerweile annähernd zehnjährigen aktiven Beschäftigung mit der Wittener Kommunalpolitik stellt sich mir immer wieder die Frage, ob die Meinung der Bürger außerhalb des Wahlkampfes für den Rat und die Verwaltung unserer Stadt überhaupt noch wichtig ist.
Das lässt sich an verschiedenen Beispielen festmachen. Hierbei fällt mir zunächst der Umgang mit Bürgerbegehren und Unterschriftensammlungen der Bürger auf. Als Beispiele seien hier der Celestianbau, die Durchholzer Grundschule und die Stadtbücherei genannt. In allen Fällen wurde den eindeutig geäußerten Wünschen der Bürger nicht gefolgt.
Außerdem werden auch Anfragen von Bürgern oder von Bürgerwahlbündnissen nur fadenscheinig oder sogar überhaupt nicht beantwortet.
Beispiele hierfür sind die Anfragen von AUF Witten zu Vorgängen in der Umgebung der Firmen HP Pelzer Chemie oder Degussa Sasol oder Vorschläge AUF Wittens für den Verlauf eines Radweges von Dortmund nach Witten.
Neben diesen enttäuschenden Reaktionen von Rat und Verwaltung auf Fragestellungen aus der näheren Vergangenheit fällt auch bei aktuell entstehenden Freiflächen ein deutlicher Unterschied zwischen den wirklichen Bedürfnissen der Wittener Bürger und den tatsächlichen Planungen von Rat und Verwaltung auf.
Hier stellt sich natürlich die Frage, ob wirklich jede neue Freifläche in unserer Stadt mit Büro- bzw. Geschäftsgebäuden oder auch Parkplätzen zugepflastert werden muss?
Als Beispiele seien hier das ehemalige Blumengeschäft Geldmacher an der Ardeystraße, das Gerberviertel in Herbede oder der Kornmarkt in der City genannt.
Wäre im Sinne einer wirklichen und funktionierenden Demokratie nicht ein deutlich anderer Umgang von Rat und Verwaltung der Stadt Witten mit Anregungen und Fragen ihrer Bürger wünschenswert oder sogar notwendig?