Der tödliche Arbeitsunfall bei DEW muss restlos aufgeklärt werden!
Am vergangenen Sonntag, den 11.6.2023, wurde ein tödlicher Arbeitsunfall eines Arbeiters bei DEW bekannt. Im Namen des überparteilichen Kommunalwahlbündnissses AUF Witten drückt der Vorstand den Hinterbliebenen und Kollegen sein Beileid und Mitgefühl aus.
Immer wieder erfährt man von Unfällen, nicht selten mit tödlichem Ausgang. Dabei steht bei DEW Unfallvermeidung seit Jahren auf der Agenda und es werden hohe Sicherheitsstandards hervorgehoben. Sind Unfälle deshalb unvermeidbar? Eine sorgfältige Aufklärung der konkreten Umstände, die zu dem Unfall geführt haben, wird eine solche Annahme sicher widerlegen und Erkenntnisse liefern für geeignete Maßnahmen gegen weitere Unfälle.
Auch wenn die genaue Unfallursache noch nicht bekannt ist, sollte nicht unter den Tisch fallen, dass die Belegschaft von DEW seit langem unter einer sehr hohen Arbeitslast steht. In den vergangenen Jahren wurde der Arbeitsdruck immer weiter erhöht, mehr und schneller arbeiten für weniger Lohn, Verzicht auf Zulagen. Das geht aktuell immer weiter, jetzt soll noch 5 Stunden unentgeltlich länger pro Woche gearbeitet werden mit 10% geringerer Belegschaft. DEW geht es dabei gar nicht schlecht, ist der Konzern doch auf Platz 2 in Europa für die Herstellung von Spezialstählen. Doch das Ziel ist Marktführer in Europa zu werden; wie die Konzernpläne zeigen: auf Kosten der Beschäftigten. Der tödliche Unfall ist ein Warnsignal, auf diesem Wege einfach weiter zu machen. Es ist bekannt, dass unter Druck schnell Fehler gemacht, wichtige Dinge leichter übersehen werden und die nötige Sicherheit beeinträchtigt wird. Dafür trägt die Geschäftsleitung die Verantwortung mit ihrer Konzernpolitik.
AUF Witten unterstützt deshalb nicht nur die Forderung nach restloser Aufklärung des Unfalls, sondern auch den Kampf der Belegschaft gegen Lohnkürzung, Verlängerung der Arbeitszeit, Arbeitshetze und Entlassungen.
Der Vorstand von AUF Witten
Romeo Frey, Diana Vöhringer, Ulrich Wagner