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Rundbrief von "Medizin für Rojava" von Januar 2024

Kategorie: Internationale Solidarität Veröffentlicht: Freitag, 02. Februar 2024 Geschrieben von Medizin für Rojava
Rundbrief Medizin für Rojava, Januar 2024
Zur Vollständigen Ansicht bitte das Bild anklicken

Liebe Freund/innen und Unterstützer/innen von Medizin für Rojava,

Zum Jahreswechsel erreichten uns schlechte Nachrichten aus Kobane bzw. Rojava/Nordsyrien. Am 23. Dezember hat die türkische Luftwaffe erneut die zivile Infrastruktur in Rojava bombardiert. Betroffen sind Gesundheitseinrichtungen wie ein Dialysezentrum bei Qamislo, Treibstofflager, Strom- und Wasserversorgung. Völlig zerstört wurde das Ambulanz-Zentrum in Kobane mit der diabetologischen Fußambulanz und Kinder-Impfzentrum.  Diese wurde von Prof. Gerhard Trabert und dem Verein Armut und Gesundheit e.V. aufgebaut und getragen. 3100 vor allem alte und chronisch kranke Patienten waren in der Ambulanz zur kostenlosen Behandlung zuletzt registriert und können jetzt nicht mehr versorgt werden.

Diese unter dem Vorwand „Vernichtung von Terrorzielen“ durchgeführte Bombardierung  richtet sich ausschließlich gegen die lebensnotwendige Infrastruktur und zivile Ziele in Rojava. Sie soll die bewundernswerte Aufbauarbeit der Selbstverwaltung in den letzten Jahren zunichte machen, die Bevölkerung einschüchtern und demoralisieren – und noch mehr Menschen in die Flucht treiben. Erinnern wir uns: Nach dem Sieg über die IS-Terroristen wurde Kobane aus einer Trümmerlandschaft wieder aufgebaut. Über 100 000 Menschen konnten dort wieder ihre Heimat finden. 

Die Initiative „Medizin für Rojava“ arbeitet mit Professor Trabert seit Jahren freundschaftlich zusammen. Wir sehen in diesem Vorgehen auch einen Angriff auf unsere Solidaritätsarbeit, auf den Aufbau und die Unterstützung der ICOR-Geburtsklinik und auch anderer Gesundheitsprojekte in Kobane und haben Professor Trabert und seinem Team umgehend die Solidarität und Unterstützung zugesichert: „Es geht nicht nur um diesen Angriff auf das Ambulanz-Zentrum, und auch nicht nur den Terror des Erdogan-Regimes gegen die kurdische Bevölkerung. Die Arbeit von Solidaritäts- und Hilfsorganisationen wird zunehmend durch staatlichen Terror und Kriege - wie auch im Ukraine- und Gaza-Krieg - grundlegend infrage gestellt…“

Uns macht das traurig und wütend – auch weil es kein Wort des Protestes der deutschen Regierung und der EU gibt. Drei Kriege (2016, 2018 und 2021) gegen Rojava/Nordsyrien und der anhaltende Staatsterror des türkischen NATO-Partners erfolgten mit Billigung und Waffenunterstützung durch die deutsche Regierung. Die Zerstörung von Gesundheitseinrichtungen und lebenswichtiger ziviler Infrastruktur sind Kriegsverbrechen und müssen verfolgt und bestraft werden. Medizin für Rojava ist deshalb auch Unterzeichner des Offenen Protestbriefs an die Bundesregierung, der von der Städtepartnerschaft Frankfurt-Kobani initiiert wurde und inzwischen von zahlreichen NGOs und Einzelpersonen unterstützt wird.

Wir wollen den Wiederaufbau auch mit Spendengeldern auch von Medizin für Rojava  unterstützen - neben der weiteren Unterstützung des ICOR-Geburtszentrums, das weiterhin ein großes lebendiges Symbol der internationalen Solidarität mit der Bevölkerung und dem Befreiungskampf in Rojava ist!

Sprecht mit Eurer Familie, mit Freunden und Bekannten und gewinnt sie für Spenden. Vielen Dank an dieser Stelle für Eure vielfältigen Aktivitäten und einen guten Start ins Neue Jahr!

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