Frauen gemeinsam gegen Abschiebung
Die Situation in Afghanistan ist nicht sicher
Seit 17 Jahren herrscht Krieg in Afghanistan. Die islamische Republik wird beherrscht vom Terror der Taliban und Korruption der Regionalfürsten, die sich Machtkämpfe liefern.
Auch der Islamische Staat verübt verstärkt Terroranschläge.
Seit 2009 sind nach UN-Angaben mehr als 26.000 Zivilisten getötet und 49.000 verletzt worden.
Die seit 2001 dort stationierten 15.000 Soldaten der US-Armee und 1.000 Soldaten der Bundeswehr konnten die Lage nicht befrieden – im Gegenteil.
Unter der islamischen Herrschaft leiden Frauen und Mädchen besonders.
Nur 13 Prozent der Frauen in Afghanistan können lesen und schreiben – vielen ist der Zugang zu Schulen verwehrt.
Die Armut treibt viele Familien dazu, Mädchen schon mit 13 in eine Zwangsheirat zu geben.
Das Mindestheiratsalter ist 16 Jahre, aber 60 Prozent der Frauen werden verheiratet, bevor sie 16 sind.
In ländlichen Regionen herrscht Burka-Pflicht. Frauen, die von ihren Männern misshandelt oder vergewaltigt werden und deshalb fliehen, sind rechtlos. Sie werden wegen „moralischer Verbrechen“ verurteilt und landen im Knast.
Anfang letzten Jahres haben die Taliban wieder eine afghanische Frau zu Tode gesteinigt.
Familien leben in ständiger Angst vor Abschiebung
Auch in Witten sind Familien aus Afghanistan von Abschiebung bedroht.
Die Familie Ansari kam im August 2015 mit fünf minderjährigen Kindern nach einer wochenlangen Flucht über die Türkei, Griechenland, Serbien, Ungarn und Österreich nach Witten.
Sie ist geflohen, weil ihr Haus bei einem Bombenanschlag beschädigt und weil Herr Ansari – Inhaber eines Geschäfts für Frauenbekleidung - von den Taliban unter Druck gesetzt wurde.
Er sollte mit ihnen zusammenarbeiten – bis hin zur Unterstützung von Selbstmordattentaten.
Um sich dem zu entziehen, musste die Familie ihre Wohnung in Masar-i-Sharif und alles Hab und Gut zurücklassen. Alle Ersparnisse gingen für Visa und Flucht drauf.
Heute gehen die 5 Kinder in Witten zur Schule und sind schon gut integriert.
Die Eltern nehmen an Deutsch-Kursen teil, Herr Ansari bemüht sich um Arbeit.
2016 erhielt die Familie den Bescheid, dass ihr Asylantrag abgelehnt sei.Seither leben sie in ständiger Angst vor Abschiebung.
Die Aufenthaltsgestattung wurde im Dezember um 3 Monate verlängert.
Ab März ist also unsicher, wie es weitergeht. Diese Unsicherheit ist für die Familie sehr belastend.
Eine Rückkehr ist nicht möglich, weil die Familie – gerade auch weil sie schon mal geflohen ist - sofort wieder dem Terror der Taliban ausgesetzt wäre.
Diese Flüchtlingspolitik ist menschenverachtend! Wie die Familie Ansari sind viele Flüchtlinge aus Afghanistan und anderen Ländern davon betroffen. Wir fordern:
Keine Abschiebungen nach Afghanistan!
Uneingeschränktes Asylrecht für alle Unterdrückten auf antifaschistischer Grundlage!
Dauerhaftes Bleiberecht für die Familie Ansari!
Wer diese Forderungen unterstützen will, kann bei der Unterschriftensammlung unterschreiben.
Dies ist z.B. auf der Kundgebung zum Frauentag am Samstag, 10. März, Berliner Platz von 11-13 Uhr möglich.
Die Listen liegen u.a. auch im Treff International, Bahnhofstr. 70, zur Unterschrift aus.
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