„Buch und Genuss“ und die Bergarbeiter
In der Veranstaltungsreihe „Buch und Genuss“ führte die People-to-People-Agentur Witten am 5. Juli eine kulturelle und kulinarische Reise zu Stationen der Bergarbeiter durch: vom Bergbau der Antike bis heutigen internationalen Bergarbeiterkonferenz.
Verschiedene Literatur zu konkreten Themen wurde vorgestellt - mit hohem Genussfaktor. Es gab ein leckeres Dip-Büffet und eine Blindverkostung von Sektproben. Der Roman „Germinal“ von Emile Zola stellt eindrücklich dar, wie hart und gefährlich die Arbeit unter Tage war. Sie ist es auch heute noch. Zugleich schweißt sie die Bergarbeiter ganz besonders zusammen. Sie müssen sich hundertprozentig aufeinander verlassen können. Sie gehören bis heute zu den am stärksten ausgebeuteten Arbeitern weltweit. Die Herrschenden, ob als Kapitalisten, Landesfürsten oder Könige haben immer auch Kinder und Jugendliche in Bergwerken arbeiten lassen und sie diesen Gefahren ausgesetzt.
Vielleicht sind die Bergarbeiter auch gerade deshalb wie ein Leuchtfeuer für alle Arbeiter auf der Welt: Wenn sie entschlossen sind, kämpfen sie unnachgiebig für ihre Interessen. Dazu gehört auch der große Streik von 1997 gegen die Schließung der Zechen und die Kohl-Regierung. Dazu gibt es eine wunderbare Dokumentation. In der geschichtlichen Betrachtung wurde die Revolution von 1848 hervorgehoben. Hier kämpften die Kumpel für die Einrichtung von Sterbekassen und bauten die Vorläufer der heutigen Gewerkschaften erfolgreich gegen den erbitterten Widerstand der Landesfürsten auf.
Zum Abschluss wurde die 3. Internationale Bergarbeiterkonferenz in ihrer Entstehungsgeschichte vorgestellt. Sie ist in ihrer Vielfalt, ihrem Charakter und dem großen internationalen Interesse einmalig. Mit der Spendensammlung auf der Veranstaltung, dem Verkauf eines Bildes vom Anfang des 20. Jahrhunderts und dem Überschuss aus der Veranstaltung flossen 286,70 Euro in die Spendensammlung für die Konferenz.
(Bild: Auftaktdemonstration der 1. Bergarbeiterkonferenz 2013 in Peru)