Gesundheitszentrum in Kobanê eröffnet
1. November Internationaler Kobanê-Tag
Im letzten Jahr haben 177 Brigadisten der ICOR, darunter die 4 Wittener Zülfü Altunok, Jan Vöhringer, Fritz Hickler und Heinz Vöhringer (Witten im Aufbruch berichtete davon) gemeinsam mit Arbeitern aus Kobanê das Gesundheitszentrum ehrenamtlich errichtet.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Solidaritätsbrigaden arbeiteten selbstlos und unentgeltlich – zum Teil in ihrem Jahresurlaub – und lebten in dieser Zeit bewusst unter den gleichen Bedingungen wie die Menschen in Kobanê.
Sie schufen damit in der über 80 % zerstörten Stadt eine wichtige Grundlage für eine funktionierende Gesundheitsversorgung. Das erleichtert den Wiederaufbau der Stadt und den geflohenen Einwohnern die Rückkehr nach Kobanê.
Ende September wurde das Gesundheitszentrum nun offiziell eröffnet. Das Zentrum wird als Geburts- und Frauenklinik genutzt und soll „24 Stunden am Tag kostenlos dem Volk dienen".
Das Zentrum verfügt über 24 Betten, einen kleinen und großen Operationssaal, Kinderbetreuungsplätze sowie öffentliche Dienstleistungen und ein Labor. Im Zentrum arbeiten fünf Gynäkologen, zwei Ärzte für Innere Medizin, zwei Kinderärzte und es gibt eine Anästhesie.
Dieser hervorragende humanitäre Einsatz war Teil einer sich entwickelnden Solidarität mit dem Kampf des kurdischen Volkes um nationale und soziale Befreiung.
Er ist zugleich auch Teil einer neuen zukunftsweisenden und wirklichen internationalistischen praktischen Solidarität die nicht nur unter unseren kurdischen Mitbewohnern auf eine große Anerkennung stößt.
Verteidigt die demokratische Revolution in Rojava!
Umso schärfer sind aktuell die menschenverachtenden militärischen Angriffe und der mörderische Bombenhagel der syrischen Armee mit russischer Unterstützung auf das rund 150 km von Kobanê entfernten Aleppo im Fokus des Protestes gegen die imperialistische Kriegspolitik in der Region.
Gleichzeitig greift das faschistische Erdogan-Regime Rojava militärisch (nördlich von Aleppo) an und ist mit Bodentruppen einmarschiert.
Es will einen Zusammenschluss der drei vom IS befreiten Kantone Rojavas an der Türkeigrenze verhindern. Die Türkei erhebt damit offen ihren regionalen Machtanspruch als neuimperialistisches Land im Kampf um die Neuaufteilung Syriens.
Dass seitens der Bundesregierung und der EU mit dem Türkei-Deal die türkischen Pläne regelrecht gefördert werden, macht es umso notwendiger auch bei uns den Protest gegen diese menschenverachtende Politik zu verstärken.
- International muss das faschistische Herrschaftssystem mit Erdogan an der Spitze geächtet werden!
- Abbruch aller wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen zur Türkei!
- Hoch die internationale Solidarität!