20 Jahre Opel-Streik - Kundgebung und Familienfest am 5. Oktober 2024 in Bochum
Die Betriebsratsliste OFFENSIV bei Opel Bochum und die Bundesweite Montagsdemo laden herzlich ein zu einer Kundgebung und Familienfest am 5. Oktober 2024 in Bochum zum 20. Jahrestag des Bochumer Opel-Streiks von 2004.
Bochum, Oktober 2004: General Motors kündigt die Streichung Tausender Arbeitsplatze für Opel Bochum an! Dies wäre mittelfristig der sichere Tod des Werkes, es brodelt in der Belegschaft!
Schon seit Wochen gehen Montagsdemonstranten und auch andere Belegschaften auf die Straße. In Bochum gibt es vor allem in der Nachtschicht kämpferische Pausenversammlungen, die sich auf den Kampf vorbereiten. Am 14. Oktober in der Spätschicht beginnen die Bochumer Opel-Arbeiter, die meisten von ihnen Mitglieder der IG Metall, und viele Vertrauensleute ihre ganz eigene kleine "Oktoberrevolution": der Beginn eines der bedeutendsten Arbeitskämpfe der letzten Jahrzehnte! Das Werk wird besetzt, die Tore blockiert. Von Anfang an erhält unser Streik die breiteste Solidarität der Arbeiter und Menschen im Ruhrgebiet und darüber hinaus. Diesen selbständigen Streik versuchen die rechte Betriebsratsspitze und führenden IGM-Funktionäre in eine nicht enden wollende "Betriebsrats-lnfoveranstaltung" umzumünzen - um ihn unter Kontrolle zu bekommen. Schon bald stehen auch andere Werke, weil diese in Teileabhängigkeit zu Bochum stehen. Von da an verliert GM 30 Mio. € täglich durch den Streik, eine schwere Schmach (nicht nur finanziell)!
Der Höhepunkt des Übergangs zur Arbeiteroffensive fand am 19. Oktober 2004 statt, 35.000 Menschen zogen demonstrierend durch Bochum! Weltweit beteiligen sich Kollegen aus 15 Automobilwerken am Aktionstag und unterstützen den Bochumer Streik! „KÄMPFEN WIE BEI OPEL“ wurde zum Slogan aller vereinten Arbeiter! Die lndustriebosse zitterten aus Angst vor Nachahmeffekten, die (Bosse) waren noch nie so nett zu uns, war der Tenor vieIer Solierklärungen!
Auf einer außerordentlichen Betriebsversammlung am 20. Oktober kam es zu einer Abstimmung! In Hütchenspieler-Manier trickste die Betriebsratsführung mit einer doppelten Fragestellung! Noch am selben Tag wurde die Arbeit um 15:00 Uhr wieder aufgenommen ... von den angekündigten Verhandlungen war nix zu spüren!
Noch viele kleinere, aber durchaus bedeutende Arbeitskämpfe flankierten den Bochumer Weg über die Jahre hinweg. Dagegen richteten sich Störfeuer von einigen Betriebsraten, dass es angeblich die teuerste Werkschließung aller Zeiten werde, irgendwann die Ruhr brenne, und dass mehr nun mal nicht "drin" sei. GM ließ Bochum förmlich ausbluten, und so kam es Ende 2014 zur Schließung!
Ganze zehn stolze Jahre konnten die Bochumer ihr Werk am Leben halten. Die kampferfahrenen (Ex-)Opelaner, die in vielen Betrieben untergekommen sind, sind nun Fackelträger und Berater für erfolgreiche Arbeitskämpfe!
Der Bochumer Streik hat die gesellschaftliche Debatte über eine Erneuerung des stark beschränkten deutschen Streikrechts erheblich befeuert!
Die FRAGE nach der Wiederholung eines solchen Arbeitskampfs ist für alle Beteiligten nicht OB, sondern WANN??