Leserbrief zum WAZ-Artikel "Der Borbach in Witten ist ausgetrocknet"
Romeo Frey, Sprecher von AUF Witten hat zu dem Artikel in der WAZ „Der Borbach in Witten ist ausgetrocknet: Ein Warnsignal der Natur?“ folgenden Leserbrief veröffentlicht.
Erste Frage: Warum steht hinter der Überschrift ein Fragezeichen? Stünde da ein Ausrufungszeichen, könnte ich dem voll zustimmen.
Zweite Frage: Warum wird nicht der Hintergrund beleuchtet, dass mit viel Steuergeld die Drei Teiche durch "Renaturierung" des Borbachs regelrecht ausgetrocknet wurden? Bekanntermaßen dienten sie ja nicht nur als Reservoir bei Starkregen, sondern auch für Dürrezeiten, was den Zulauf zum Hammerteich zumindest einigermaßen gewährleisten konnte.
Den Bürgern wurde eine Vision von Forellen vorgegaukelt, die künftig im Borbach schwimmen sollten. Jetzt hat uns die Realität eingeholt und die "Renaturierung" zeigt, wie blauäugig die Ratspolitik mit der Klimakatastrophe umgeht. Ja noch schlimmer, zum Versäumnis der fehlenden Vorsorge kommt sogar, wie beim Kornmarkt, das genaue Gegenteil in Form der Bebauung einer für den Klimaschutz freien Fläche heraus - aus kommerziellen Erwägungen. Das Feigenblatt der Sozialwohnungen und das Versprechen einer teilweisen Begrünung ist nicht aus ursprünglichen Gedanken heraus entwickelt worden, sondern als Reaktion auf unseren jahrelangen Protest. Unser Anliegen eines wirksamen Klimaschutzes soll als überflüssig erscheinen, weil es sich ja erübrigen würde. Das tut es aber auf keinen Fall, denn die Versiegelung wird mit einer Riegelbebauung in ihrer Wirkung noch verstärkt und in einer Hitzeinsel wie dem Kornmarkt will sicher auch keiner wohnen wollen oder künftig auch nicht können.
Dritte Frage: Nach welchen Kriterien stellen Sie ihre Artikel online kostenlos zur Verfügung? Der genannte konnte nur von Abonnenten gelesen werden.