Aktuelle Information zur Pressekonferenz vom 10.08.2017:
Ruhrkohle AG wird auf Unterlassung der Trinkwasservergiftung und Flutung der Zechen verklagt
AUF Witten unterstützt die Klage von ganzem Herzen. Wir beteiligen uns hieran mit einer Spende von 250 Euro. Die Verbrechen der RAG geht das gesamte Ruhrgebiet etwas an. Nachfolgend die aktuelle Pressemitteilung der Bürgerversammlung zum Thema.
Am 8. August wurde beim Landgericht Bochum Klage erhoben gegen die von der Ruhrkohle AG (RAG) betriebene Flutung der Zechen im Ruhrgebiet. Im Auftrag einer Marler Bürgerversammlung klagt der in Wasserchemie bewanderte Jürgen Pfeiffer. Vertreten wird die Klage durch die Rechtsanwaltskanzlei Kuhlmann in Dortmund. Die RAG soll dazu verurteilt werden „alle Maßnahmen zu unterlassen, die dazu führen, dass PCB (= polychlorierte Biphenyle) oder andere untertägig befindliche Giftstoffe“ nach über Tage und in den Trinkwasserkreislauf gelangen.
Die zur Kosteneinsparung geplante Einstellung der untertägigen Wasserhaltung (Pumpen), auf der Marler Zeche Auguste Victoria in gegenwärtig noch 1.100 m Tiefe, beschwört das mutwillig herauf. Die Klageschrift bringt detaillierte Beweise, dass im gegenwärtig noch trocken liegenden Grubengebäude auf der Zeche Haus Aden zwischen 1.500 und 2.100 Tonnen PCB verblieben sind sowie auf Auguste Victoria mindestens 6.395 Tonnen Giftmüll eingelagert wurden. Das Ultragift PCB ist auch in kleinsten Mengen gesundheitsschädlich und erzeugt Krebs.
Würde das Bergwerk vollends geflutet, gelangen diese Stoffe ins Grubenwasser, das sich in den oberen Schichten mit Grundwasser vermischt und so das Trinkwasser verseucht. Würde es nach der RAG gehen, dann wäre Auguste Victoria längst geflutet. Es ist allein der öffentlichen Kritik und Protesten zu verdanken, dass dies bis heute verhindert werden konnte. Namentlich „Kumpel für AUF“ und weiteren Kräften der kämpferischen Bergarbeiterbewegung, die dieses Umweltverbrechen ans Licht der Öffentlichkeit gebracht haben. Die Marler Bürgerversammlung gegen Verfüllung und Flutung von Auguste Victoria setzt weiter auf die Unterstützung vieler Bürgerinnen und Bürger sowie der kritischen Öffentlichkeit.
Bei Interesse wird eine Kopie der Klageschrift gerne zur Verfügung gestellt. Ebenso können Interviews mit dem Kläger oder Rechtsanwalt Kuhlmann vermittelt werden. Auch auf der Website www.kanzlei-kuhlmann.de finden sich zusätzliche Informationen in dieser Sache.