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20 Jahre Streik der Opelaner: Wenn die Arbeiter das Heft in die Hand nehmen! - Kundgebung und Familienfest am 5. Oktober 2024

Kategorie: Betrieb und Gewerkschaft Veröffentlicht: Sonntag, 08. September 2024 Geschrieben von OFFENSIV / Bundesweite Montagdemo

OFFENSIV, die Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit bei Opel in Bochum und die Koordinierungsgruppe der Bundesweiten Montagsdemonstration haben dazu folgende Pressemitteilung veröffentlicht:

Am 5. Oktober laden OFFENSIV (Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit bei Opel in Bochum) und die Bundesweite Montagsdemonstrationsbewegung zu einer Kundgebung mit anschließendem Familienfest auf dem Willy-Brandt-Platz (Rathausplatz) in Bochum ein.

Vor 20 Jahren haben die Bochumer Opelaner mit ihrem siebentägigen selbständigen Streik Maßstäbe gesetzt: Kompromisslos besetzten die Kolleginnen und Kollegen das Werk und blockierten die Tore, erhielten die breite Solidarität zahlloser Belegschaften und der Bevölkerung im Ruhrgebiet. Auf dem Höhepunkt des Kampfs am 19. Oktober 2004 demonstrierten 35.000 Menschen durch Bochum, Arbeiter aus 15 Werken in ganz Europa bis nach Brasilien schlossen sich dem Streik an: Vom Kampf der Bochumer Opelaner ging das Signal der Arbeiteroffensive und der internationalen Arbeitereinheit aus! „Kämpfen wie bei Opel!“ wurde zu einer Losung der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung, die bis heute hochaktuell ist.

Oliver Wähnert (Vertrauensmann der IG Metall bei Opel in Bochum) dazu: „Aus diesem Grund haben sich aktive und ehemalige Opelaner, Teilnehmer des Streiks, Familien, Freunde und Aktivisten der breiten Solidaritätsbewegung von 2004 entschlossen, diesen bedeutenden Jahrestag zu begehen: Nicht als Blick zurück, sondern als Beitrag für alle Arbeiter, Belegschaften und insbesondere die Jugend, die im Kampf um ihre Zukunftsinteressen stehen.“

Mit ihrem Streik brachten die Opelaner dem damals größten Automobilkonzern der Welt General Motors eine schwere Niederlage bei und verhinderten die Schließung der Fahrzeugproduktion in Bochum für zehn Jahre. Bis heute wird dieser Streik aber auch verunglimpft und angegriffen: Aus den Chefetagen und leider auch von einigen Gewerkschaftsfunktionären wird verbreitet, die Opelaner trügen durch ihren Kampf selbst Schuld an der Schließung des Werks. Tatsächlich wurden die Werke I und II nur deswegen geschlossen, weil der Weg des Streiks von 2004 danach nicht konsequent fortgesetzt und er mit allen Mitteln bekämpft wurde – übrigens auch von so manchem Betriebsrat, der in den Medien zu diesem Jahrestag sicher wieder als angeblicher Kämpfer für Opel Bochum verklärt wird.

Dazu Steffen Reichelt (Betriebsrat der IG Metall bei Opel Bochum): „Mit dem Streik und seiner Verarbeitung entlarven wir auch die Untauglichkeit aller damaligen wie heutigen Versuche, Angriffe auf die Arbeiter und ihre Familien durch kampflose‚ ‚kluge Verhandlungstaktik‘, durch Verzicht auf Lohn und Arbeitsplätze oder durch Hoffen auf bürgerliche Politiker abmildern zu wollen. Als aktive Mitglieder der IG Metall wollen wir von OFFENSIV damit auch eine Lanze brechen für starke und kämpferische Gewerkschaften.“

„Der Streik der Opelaner fand große Solidarität in der Bevölkerung. Die Bundesweite Montagsdemo, die drei Monate zuvor begann, hat ihn von Anfang an unterstützt. Wir werden auch jetzt zum 20. Jubiläum wieder dabei sein“, so Ulrich Achenbach, Mitglied der Koordinierungsgruppe der Bundesweiten Montagsdemonstration.

Was von einem der bedeutendsten Arbeiterkämpfe der letzten Jahrzehnte insbesondere bleibt ist die Erkenntnis, dass der Kampf der Arbeiter unter kapitalistischen Machtverhältnissen zwar nur zeitweilig von Erfolg sein kann, dass aber das eigentliche Resultat unserer Kämpfe die immer weiter um sich greifende Vereinigung der Arbeiter und ihre Lehren für die Zukunft sind. Diese wurden auch anschaulich verarbeitet in dem Buch „Was bleibt… 10 erkämpfte Jahre Opel Bochum 2004 bis 2014“ (Verlag Neuer Weg, Essen 2016)!

Zum Jahrestag am 5. Oktober sowie zu einer aktiven Beteiligung an der Vorbereitung laden wir gemeinsam herzlich ein! Über den weiteren Ablauf werden wir informieren.

Glück auf!

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