Chemieopfer müssen um ihre Rechte kämpfen
"Alle hatten sie Kenntnis von den skandalösen Zuständen und menschenverachtenden Arbeitsbedingungen, ohne etwas dagegen zu unternehmen:
Angefangen vom Inhaber Helmut Pelzer, dann der arbeitsmedizinische Dienst der Berufsgenossenschaft der Chemischen Industrie, die Gewerkschaftsvertreter der IGBCE, der Betriebsrat und die Beamten der Berufsgenossenschaft Köln. Sie waren quasi alle Mitarbeiter der Firma HP-Pelzer. ... Folgenden Giften war ich ausgesetzt:
Cyanid, Phosgen, Dioxin, Ammoniak, Methylenchlorid, Dichlormethan: die Liste ist lang und die BG wurde immer wieder informiert über die Giftbelastung, über erkrankte Arbeiter und über ungewöhnliche Häufungen von Todesfällen. ... Es besteht also unabhängig von meiner konkreten Eingabe ein allgemein öffentliches und grundrechtlich gewichtetes Interesse an einer engagierten staatsanwaltlichen Aufklärung."
Gemeinsam kämpfen
Dass man alleine keine Chance hat, sieht man auch daran, dass ich schon seit 11 Jahren gegen die Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie und die Landesversicherungsanstalt prozessiere. Ich habe mich Mitte der 90er auch an die Ortsverbände der Grünen und der CDU in Witten gewandt. Seit zweieinhalb Jahren liegt schon eine Eingabe von mir beim Petitionsausschuss des deutschen Bundestages. 2006 haben sich sogar TV-Journalisten vom WDR für meinen Fall interessiert und umfangreich recherchiert. Passiert ist bis heute nichts! Ich bin zwar arbeitsunfähig, erhalte aber weder Arbeitslosengeld, noch Rente, noch Sozialgeld.
Das hat System
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Arbeitsschutz nur bei der Firma Pelzer versagt haben soll. Vielmehr muss man davon ausgehen, dass es auch in den anderen Wittener Chemiefirmen Opfer gibt. Offensichtlich haben wir es mit einem -politisch gewollten - System zu tun: es wird vertuscht und nur das gemacht, was die Industrie diktiert. Solikreis nötig Ich möchte alle Geschädigten aus dem Bereich der Wittener Chemieindustrie, ob Krebserkrankte, Hinterbliebene, Arbeitsunfähige, chronisch Kranke, dazu ermuntern, sich zusammenzuschließen und um ihre Rechte gemeinsam zu kämpfen. Wer sich nicht wehrt, hat schon verloren. Als ersten Schritt schlage ich die Gründung eines Solidaritätskreises vor. Vom überparteilichen Personenwahlbündnis AUF Witten habe ich die Zusage, dass ein solcher Solikreis unterstützt wird.
Die politische Situation, 2 Jahre vor der nächsten Kommunalwahl, halte ich für sehr günstig, um im Interesse der Betroffenen Druck aufzubauen und erfolgreich zu sein.
Herzliche Grüße
Ihr Peter Spyrka