Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf
Eine Mitstreiterin in der kurdischen Frauenbewegung in Deutschland berichtete, dass mit den Angriffen der türkischen Militärs auch die Errungenschaften in Rojava angegriffen werden, nämlich Selbstverwaltung mit Gleichberechtigung von Frauen und Männern, die paritätisch in Verwaltungsorganen tätig sind, sowie volle Religionsfreiheit und andere demokratische Rechte. Dieses autonome Gebiet hat dadurch als Vorbild eine Ausstrahlung auf den ganzen Nahen Osten, insbesondere auf die direkt angrenzende Türkei und gewinnt anlässlich der revolutionären Gärung im Iran zusätzliche Bedeutung.
Mehrere Beiträge entlarvten die offizielle Begründung für die türkischen Bombenangriffe als einen Vorwand, vielleicht sogar selbst inszeniert vom türkischen Geheimdienst. Der Terroranschlag in Istanbul mitten im Zentrum wird von allen kurdischen Organisationen strikt abgelehnt und sie distanzieren sich von solchem Terror. Schon lange vorher, seit April 2022, sind türkische Angriffe auf Rojava und dabei auch tausende Giftgasattacken dokumentiert.
Die Tatsache, dass es sich bei dem autonomen Gebiet Rojava um syrisches Hoheitsgebiet handelt, scheint dagegen die offiziellen Regierungsvertreter der gesamten NATO und auch von Russland als sogenannte Schutzmacht von Syrien nicht zu stören. Daraus kann nur der Schluss gezogen werden, dass Erdogan für dasselbe Vorgehen wie Putin in der Ukraine freie Hand von NATO und Russland erhalten haben muss.
Prinzipien wie Gleichberechtigung von Mann und Frau und autonome Selbstverwaltung werden dann von den Herrschenden angegriffen, wenn sie nicht nur auf dem Papier stehen, sondern ernst damit gemacht wird. Da sind sich offensichtlich nicht nur alle einig, sondern auch die Presse berichtet in diesem Sinne.
Die Teilnehmer waren sich dagegen einig darin, den kurdischen Befreiungskampf solidarisch zu unterstützen und die Terrorangriffe der türkischen Armee aufs schärfste zu verurteilen. Besonders betroffen zeigten sich Wittener, die selbst 2015 zum Aufbau einer Geburtsklinik ehrenamtlich und auf eigene Kosten im Rahmen einer internationalen Solidaritätsbrigade nach Kobane gereist waren. Sie machen die Bundesregierung direkt dafür verantwortlich, über dieses Unrecht den Mantel diplomatischen Schweigens zu legen aus rein wirtschaftlichen opportunistischen Interessen. Soll das die neue feministische Außenpolitik von Frau Baerbock sein?
Die nächste Wittener Montagsdemonstration findet statt am 05.12. um 17.00 Uhr wieder an der Beethovenstraße. Alle Wittenerinnen und Wittener sind eingeladen, sich daran zu beteiligen.