Antifaschistische Montagsdemos gegen die Gas-Umlage
Die Montagsdemonstrationen sind wieder in aller Munde. Das ist auch gut so, denn diese kon-tinuierliche Form des regierungskritischen Protests und des Austauschs auf der Straße hat sich bewährt. Nicht nur die Demonstrationen der demokratischen Bürgerbewegung in der DDR, sondern auch die massenhaften Sozialproteste gegen die Hartz-Gesetze haben dazu beigetragen, dass der Montag heute im öffentlichen Bewusstsein der "Tag des Widerstands" ist.
Es wird in den überregionalen und bundesweiten Medien allerdings zumeist ausgeblendet, dass diese Bewegung auch heute - 18 Jahre nach dem Start im August 2004 - immer noch lebt! Die bundesweite Montagsdemo-Bewegung hat sich mit demokratischen Strukturen gefestigt, in ca. 70 Städten finden fortschrittliche Proteste regelmäßig statt, im Osten und im Westen Deutschlands! Dazu Fred Schirrmacher, Aktivist sowohl in den großen Montagsdemonstrationen 1989 als auch 2004 und einer der Sprecher der bundesweiten Montags-demobewegung:
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Die Gas-Umlage muss weg! Gehen wir in Ost und West gemeinsam gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Bevölkerung auf die Straße!
Die Gas-Umlage der Bundesregierung ist eine einzige Provokation. Die Preise für Strom und Gas sind im letzten Jahr explodiert. Für viele bedeutet das, dass sie mehrere tausend Euro mehr zahlen müssen und nicht wissen, woher sie das Geld nehmen sollen.
Statt irgendwas zur Deckelung der explodierenden Energiepreise zu unternehmen, setzt die Bundesregierung dem Ganzen jetzt noch die Krone auf. Mit dem zum 1. Oktober geltenden Gesetze können Energiekonzerne ihre höheren Ausgaben für Gasimporte auf direktem Weg auf die Endverbraucher umlegen. 2,419 Cent pro Kilowattstunde plus 19% Mehrwertsteuer muss jeder, der mit Gas heizt zahlen. Für eine vierköpfige Familien mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden sind das ca. 480 Euro mehr pro Jahr.
Das Gesetz ist ein einziges Musterbeispiel dafür, wie der Profit in diesem kapitalistischen Gesellschaftssystem im Mittelpunkt steht, wie Großkonzerne den Takt diktieren und die Regierenden sich als Dienstleister andienen und [...]
Wittener Montagsdemo feiert ihr 18jähriges Bestehen
Im August vor 18 Jahre begannen die bundesweiten Montagsdemos. Damals als Protest gegen die von der Schröder/Fischer-Regierung eingeführten Hartz IV-Gesetze und die Agenda 2010. Den Höhepunkt hatten die bundesweiten Montagsdemos mit über 200.000 Teilnehmern in ganz Deutschland. Auch in Witten gab es von Beginn an Montagsdemos. Heute sind zwar nicht mehr 200.000 Menschen auf der Straße, aber die Montagsdemo hat sich etabliert, gefestigt und ist immer noch in ca. 80 Städten in ganz Deutschland aktiv. Sie hat gleichzeitig ihren Protest gegen die Hartz IV-Gesetze nie aufgegeben und ist als Plattform für einen aktiven Widerstand und für eine lebenswerte Zukunft stetig gewachsen. Sie war auch immer auf der Seite der arbeitenden Bevölkerung, im Kampf um jeden Arbeitsplatz, die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich oder für die Forderung nach Lohnnachschlag, für die Abschaltung aller Atomanlagen auf Kosten der Betreiber nach Fukushima, für internationale Solidarität mit vor Krieg, Hunger und Umweltzerstörung geflüchteten [...]
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