Grotenbach: eine unendliche Geschichte!
Wieder einmal war der Grotenbach und der Witten-Annen-Kanal mit Abwässern der Chemiefirma Evonik im Juni 2013 übergelaufen.
Der Verursacher war zwar Starkregen, aber auch jahrelanger verfehlter Umweltschutz durch das Umweltamt und die Bezirksregierung Arnsberg. Die Bezirksregierung hat immer wieder einer Erweiterung des Einlasses von Evonik in den Kanal zugestimmt.
Vor Jahren wurden schon Wasserproben von AUF Witten genommen, wobei herauskam, dass fragwürdige Belastungen des Wassers vorliegen, was aber zu diesem Zeitpunkt niemanden, auch die Presse nicht, interessiert hat.
Es ist aber auch ein Skandal, dass diese öffentlich gemachten Hinweise ignoriert wurden.
Im Juni 2013 in der Nähe von Dortmund-Persebeck bekamen Anwohner in der übergelaufenen Brühe in ihren Gummistiefeln heiße Füße, dies scheint ja einiges über die chemische Zusammensetzung dieser Brühe auszusagen.
Trotz einer Erneuerung der Abwässer-Anlagen kommt es immer wieder zu Überschwemmungen, was für mich hier eher nach einer Fehlkalkulation aussieht und die Kapazität dieser Abwasser-Anlage in Frage stellt. Da man schon seit langem weiß, dass durch Klimaveränderungen es immer häufiger zu Überschwemmungen kommen kann.
Erstaunlich ist auch, dass der BUND sich meines Wissens noch nicht dazu geäußert hat. Wo sich doch der Vorsitzende vom BUND-Dortmund so für Amphibien und Kröten eingesetzt hat, sodass sogar der geplante Radweg am Rüppings- und Grotenbach für die angebliche Krötenwanderung unterbrochen werden musste und jetzt durch stark besiedeltes Wohngebiet führen soll.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese und andere Lebewesen, die an diesen Gewässern leben und abhängig sind, sich an dieser Evonik-Brühe erfreuen können.
Auch Wasserrückhaltebecken, die geplant sind, tragen dazu bei, dass verseuchtes Wasser langsamer abfließt und somit die Verseuchung des Rüppings- und Grotenbachs länger anhält, was auch eine Gefahr für Mensch und Tier bedeutet.
Seltsam erscheint hierbei auch zu diesem Zeitpunkt der Ausfall der Chemieabwasserpumpen zu sein, dieses wurde ja von Evonik bestätigt.
Oder hat Evonik das Hochwasser genutzt, um sich seiner nicht mehr verwendbaren Chemikalien kostengünstig zu entsorgen?
Die anfallenden Instandhaltungskosten, wenn eine Pumpe nicht läuft, spart man schließlich auch noch ein.
Zu bemerken ist auch, dass es in den Abend- und Nachtstunden wieder vermehrt zu Geruchsbelästigungen kommt.
Auch wird es immer seltsamer, wodurch diese Chemikalien abgeführt werden.
Früher war es eine Druckleitung und alle Gullis mussten verschlossen werden.
Heute liegt bis Dortmund-Menglinghausen eine Spiegelleitung, wobei die Gullis nicht fest verschlossen werden dürfen und somit eine weitere Geruchsbelästigung entstehen kann.
Es stellt sich die Frage, ob die Emscher-Genossenschaft überhaupt weiß, ob das ihren Anforderungen entspricht, was sie bekommen hat.
Außerdem besteht durch das vermehrte Überlaufen des Witten-Annen-Kanals eine extreme Grundwasserbelastung.
Wir sollten mit unseren Ressourcen Wasser und Luft behutsamer umgehen, schließlich wollen und sollen wir unseren nächsten Generationen eine lebenswerte Zukunft vorbereiten.
So wie man uns von der Emscher-Genossenschaft erzählt hat, bleibt das belastete Wasser weiter in der unteren Kanalisation und nur das „gute“ Wasser wird über den Überlauf abgeführt, wozu dann wohl auch unbelastete Binden und Tampons gehören.
Außer Chemie gibt es auch noch andere Dinge, die gut fließen. Fragen sie nach bei CDU und der Familie Quandt.
An dem jahrelangen Kampf von Anwohnern von Evonik und den Gewässeranliegern sowie verantwortungsbewussten Bürgern sieht man:
Um uns selbst müssen wir uns selber kümmern!
Herbert Schlüter, Witten