Dem regelmäßigen Leser von Witten im AUFbruch dürfte nicht entgangen sein, dass seit Jahren die tödlichen Zustände bei dem Wittener Autozulieferer HP Pelzer Chemie totgeschwiegen werden, als wären sie gar nicht da.
Mittlerweile gibt es 40 Todesopfer zu beklagen. Auslöser für ihre Erkrankungen waren die an der Decke hängenden Gifte, wie etwa Cyanid oder Benzol (siehe Witten im AUFbruch 2/2011).
Die Konzentration ist zum Teil doppelt so hoch, wie die für den Menschen tödliche Dosis.
Ein neuer Fall ist nun bekannt geworden. Rudi L., langjährig Beschäftigter bei HP Pelzer, erkrankte an Blasenkrebs. Die Behandlung lief zunächst erfolgreich.
Um nicht in die Arbeitslosigkeit oder Hartz IV zu rutschen, entschloss er sich, weiter zu arbeiten. Nun hat sich der Krebs im ganzen Körper ausgebreitet.
Die traurige Tatsache, dass Menschen unter Androhung von Armut lieber in einem Betrieb arbeiten gehen, indem sie Gefahr laufen, schwer krank zu werden, ist denjenigen anzurechnen, die dieses System voll mittragen: Die Stadt Witten, SPD, CDU, FDP, Grüne, Gewerkschaften, usw. decken, ja leugnen zum Teil sogar diese lebensgefährlichen Zustände.
Menschen, die hingegen zum Schutz ihrer Gesundheit aus dem Berufsleben ausscheiden, wird gar die Rente verwehrt, wie in meinem Fall.
Anscheinend ist also das Vergiften von Menschen legal. Es wird Zeit, dass wir die Kollegen dort unterstützen und dem ganzen ein Ende bereiten!
Schluss mit der Vergiftung am Arbeitsplatz! Es ist gut, dass immer weniger Menschen die Parteien wählen, die diese Missstände vertuschen. Noch wichtiger aber ist, für eine positive Alternative wie AUF Witten zu arbeiten. Wenn wir uns alles gefallen lassen, endet das letztlich in einem Regime!
P.S., Witten