Warum steckt DEW in der Krise?
Der Bericht vermittelt den Eindruck, dass es an den Auswirkungen der Corona-Pandemie liegen würde. Weit gefehlt! Schmolz + Bickenbach hat schon vor Corona den Arbeitsplatzabbau von 270 Arbeitsplätzen angekündigt, 2017 + 2018 haben die Beschäftigten schon mal auf Lohn verzichtet. Schon im letzten Quartal 2019 gingen die Aufträge zurück. Die Ursache dieser Entwicklung liegt in der schon seit Ende 2018 eingeleiteten Weltwirtschaftskrise. Karl Marx hat diese gesetzmäßigen und periodisch auftretenden Krisen der kapitalistischen Produktionsweise als einem dem kapitalistischen Wirtschaftssystem anhaftenden Grundübel bezeichnet.
Der gesetzmäßige Drang nach Höchst- und Maximalprofiten führt zur Überakkumalation des Kapitals und bricht sich in Krisen bann, was u.a. zur Vernichtung ganzer Werke führt. Der Ausbruch der Corona-Pademie, hat diese Entwicklung bei DEW (und auch anderswo) sicherlich noch vertieft und verstärkt. Es ist immer wieder das gleiche Vorgehen, dass die Konzernherren die Lasten ihrer Krise auf die Beschäftigen abwälzen wollen. Tausende von Arbeiterfamilien mussten in den vergangenen Jahren erfahren, dass ein Lohnverzicht keine Arbeitsplätze rettet.
Aus meinen Erfahrungen als aktiver Gewerkschafter und langjähriger Betriebsrat sehe ich nur im Kampf gegen die Abwälzung der Krisenlasten - auf Kosten der Profite - eine Chance. Dazu Bert Brecht: "Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat schon verloren!" Die Solidarität mit dem Kampf der DEW-ler und ihrer Familien wird dabei auch zu einem Prüfstein in der begonnenen Kommunalwahl.
Heinz Vöhringer, Witten