Leserbrief zum angeblichen Rückgang der Umweltbelastung durch das Edelstahlwerk
Liebe Leserin, lieber Leser,
mittlerweile ist ein weiterer Leserbrief zum angeblichen Rückgang der Umweltbelastung durch das Edelstahlwerk bei uns eingegangen. In beiden Leserbriefen wird der zentrale Schwachpunkt der neuen Entstaubungsanlage von DEW genannt: völlig unberührt von der Entstaubung am Abzugskamin kann massiver Qualm aus allen Nähten der Stahlwerkshalle nach außen dringen, wie auf mehreren Fotografien dokumentiert ist. Dazu möchten wir Ihnen auch den download eines Interviews mit einem Stahlarbeiter nahe legen, das wir in unserer Ausgabe „Witten im AUFbruch“ Nr. 2-2017, Seite 7 veröffentlicht haben. Darin wird ausgeführt, dass die Entstaubung nicht den kompletten Produktionsprozess einschließlich Veredelung erfasst. Deshalb herrscht auch ein dichter Qualm in der Halle, der durch die seitliche Entlüftung nach außen dringen kann.
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Zur Berichterstattung über die Umweltbelastung der Deutschen Edelstahlwerke Witten (DEW)
Wolfgang Seidel hat in mehreren früheren Ausgaben unserer Bündniszeitung Witten im AUFbruch sachkundig Stellung genommen zur Umweltbelastung in Witten durch Feinstäube. Insbesondere hat er sich mit den veröffentlichten Messergebnissen im Umkreis des Wittener Edelstahlwerks beschäftigt und musste dabei seit Jahren feststellen, dass nach wie vor eine kritische Gefährdung insbesondere durch Nickel festzustellen, ohne dass sich substanziell etwas verbessert hätte.
Aktuell ist nun am vergangenen Freitag ein Artikel in der Lokalausgabe der WAZ erschienen, der wie eine Antwort auf die jahrelang vorgebrachten Kritiken anmutet und, freundlicherweise ohne kritische Nachfragen von der Presse, auf der ganzen Linie Entwarnung gibt.
Bevor wir in einer unserer nächsten Ausgaben auf die genaueren Motive dieser, offensichtlich erheblich geschönten Darstellung, der Edelstahlwerke eingehen, veröffentlichen wir eine aktuelle Stellungnahme von Wolfgang Seidel, die [...]
Europas Umwelt-Musterknabe
Der Bundesrepublik droht eine Klage der EU-Kommission wegen anhaltender Überschreitung der EU-Abgasgrenzwerte. Bereits Anfang vergangener Woche hat die Bundesregierung eine von Brüssel gesetzte Frist verstreichen lassen, vor deren Ablauf sie Schritte hätte bekanntgeben sollen, um die Belastung deutscher Ballungszentren mit Feinstaub und mit Stickoxiden spürbar zu senken. Aktuell werden die Grenzwerte in rund 120 deutschen Kommunen überschritten und liegen teilweise bei mehr als dem Doppelten des zulässigen Werts, obwohl die EU-Kommission nennenswerte Reduktionen bereits seit Jahren anmahnt. Die Zahl der Menschen, die in Deutschland jedes Jahr wegen der Luftverschmutzung vorzeitig ums Leben kommen, wird auf bis zu 80.000 geschätzt. Hintergrund des - vorsichtig formuliert - schleppenden Vorgehens gegen Feinstaub und Stickoxide sind Interessen der mächtigen deutschen Autoindustrie. Bei der Umsetzung von EU-Normen ist Deutschland insgesamt Schlusslicht in der Union - nicht zuletzt in den Bereichen Verkehr und Umwelt.
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