Wahlplakate aus Kunststoff - unser Standpunkt dazu
AUF Witten erhielt eine Anfrage von einem aufmerksamen Wähler zu den Wahlplakaten aus Kunststoff. Wir finden diese Frage berechtigt und möchte die Auseinandersetzung darum hier zur Verfügung stellen.
(...) vor einiger Zeit hat die EU ein Verbot von Einweg-Plastik beschlossen, was die meisten Menschen sehr erfreut haben wird.
Nun stehen die nächsten Wahlen an, und plötzlich hängen die Laternen wieder voll mit Wahlkampfplakaten aus Kunststoff. Auf diesen Plakaten werben Sie dann auch noch für Umweltschutz.
Könnten Sie mir dazu bitte eine kurze Stellungnahme zukommen lassen.
Zwar tritt das Verbot erst ab 2021 in Kraft und Wahlkampfplakate konnte ich auf den Verbots-Listen neben den Trinkhalmen und Plastikgeschirr nicht finden, aber irgendwie passen diese Unmengen an Einweg-Kunststoff-Plakaten nicht so recht ins Bild. Zumal vermutlich ein Großteil der Plakate bereits vor den Wahlen mutwillig abgerissen und in der Gegend verteilt wird, sodass eine geordnete Entsorgung kaum möglich sein wird.
Nachfolgend unsere Antwort:
Als überparteiliches Kommunalwahlbündnis vertreten wir das alternative Politikkonzept, anstelle der bisherigen parlamentarischen Stellvertreterpolitik die Bewegungen der Menschen für ihre eigenen Interessen zu fördern, mit zu organisieren und ihnen ein Sprachrohr im Rat der Stadt zu sein. Dazu beteiligen wir uns auch an den Kommunalwahlen.
Diese neue Politikkonzept ist nicht nur ungewohnt für die Wähler, weil sie mit jahrelangen Gewohnheiten brechen müssen, sondern es wird von den etablierten Parteien, die den Wähler zwischen den Wahlen praktisch entmündigen, auch energisch bekämpft.
Das schlägt sich auch darin nieder, welche Medienpräsenz uns zugestanden wird im Vergleich zu den Etablierten, wie wir in der Öffentlichkeit überhaupt wahrgenommen werden können.
Ein Verzicht auf Wahlwerbung wäre unter diesen Umständen der Verzicht darauf, eine größere Masse von Menschen mit Alternativen zur üblichen Politik und natürlich auch zur Umweltpolitik bekannt machen zu können.
Praktisch der Verzicht auf Wahrnehmung demokratischer Rechte.
Ob die Plakete aus Papier, Plastik oder mit Sperrholzträgern präsentiert werden ist schon sekundär. Auch die Verbreitung von Druckerzeugnissen verursacht Belastungen in der Umwelt und auch diese Mail an Sie und die von Ihnen an uns beruht auf einer umwelttoxischen Energiererzegung und Technologie.
Bei der Auswahl der Plakate haben wir uns auf die Angaben der Hersteller gestützt, dass diese prinzipiell recycelbar seien. Die tatsächliche Recyclung aller Kunststoffe wäre mit der von uns geforderten Kryorecycling-Technologie problemlos und sortenrein durchzuführen, was sogar neue Arbeitsplätze schaffen würde.
Dies wird aber von der Müllverbrennungslobby blockiert.
In unserem Wahlprogramm fordern wir den Bau von Kryo-Recycling-Anlagen und damit eine vollständige Kreislaufwirtschaft und Verbot der Müllverbrennung. Das erfordert ein gewaltiges Umdenken, was massenhaft in der Bevölkerung verbreitet werden muss.
Hätte aber weitaus nachhaltigere Wirkungen, als wenn wir hier in Witten keine Plakate aufhängen würden.