Gelsenkirchen: Gemeinsam aufstehen im Revier!
Die Stadtverordnete Monika Gärtner-Engel von der Ratsgruppe AUF Gelsenkirchen stellte gestern den Antrag an den Rat der Stadt Gelsenkirchen, folgende Resolution zu beschließen:
Die Stadt Gelsenkirchen protestiert entschieden und mit großer Empörung gegen die Ankündigung des Opel-Vorstands, die Autoproduktion im Werk Bochum 2016 zu schließen. Dieser jetzt offen ausgesprochene Plan würde nach der bereits angekündigten Vernichtung Tausender Arbeitplätze im Revier – wie auch 150 bei TRW - die Vernichtung zehntausender Arbeitsplätze, auch im gesamten Zulieferbereich, bedeuten.
Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten und betrifft die ganze Region, in der seit Jahrzehnten massiv industrielle Arbeitsplätze abgebaut werden und der gescheiterte Strukturwandel schon jetzt schmerzliche Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in der Region hat. Die drastische Einschränkung der industriellen Basis durch diese und andere Werksschließungen und massiven Arbeitsabbau fällt mit der ohnehin bestehenden Finanzmisere der Ruhrkommunen zusammen und treibt sie auf die Spitze. Es darf kein zweites Nokia in Bochum geben!
Die ganze Region muss gemeinsam aufstehen: Der Rat der Stadt Gelsenkirchen erklärt sich uneingeschränkt solidarisch und unterstützt die Belegschaften bei TRW und Opel sowie ihre Familien: Die Entlassungen bei TRW und die Schließungspläne von Opel Bochum müssen sofort zurückgenommen werden! Gemeinsamer Kampf im Revier um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz!
Der Rat der Stadt wird sich nach allen seinen Möglichkeiten für diese Ziele einsetzen. Er ruft unter anderem auf, sich an der gewerkschaftlichen Aktion im Interesse des Kampfs um jeden Arbeitsplatz am Samstag, 15. Dezember zu beteiligen
Für völlig unakzeptabel hält der Rat der Stadt Gelsenkirchen auch das Verhalten der GM-Manager, die nach der Verkündung der Werksschließung nicht bereit waren, sich die Argumente und Meinungen, die Sorgen und Vorschläge der Belegschaft des Werkes anzuhören. Es ist empörend, wenn die Belegschaft wie Randalierer behandelt wurde, indem betriebsfremde, teils zivil verkleidete Security-Kräfte unter die Betriebsversammlung anwesend waren und sich auch im Foyer uniformierte Polizeikräfte befanden. Der Vorgang gipfelte darin, dass gegen den Leiter des gewerkschaftlichen Vertrauenskörpers zu Boden geworfen und gewürgt wurde.
Die Vorgehensweise der GM-Vorstandes zeigt, dass der Weg der Hoffnung auf Entgegenkommen der Manager durch die Bereitschaft der Belegschaft zu verzichten oder eine Verhandlungslösung, ohne Kampf vollkommen gescheitert ist. Mit ihrem ihrem 2,5 stündigen Streik setzen mehre hundert Kolleginnen und Kollegen an Dienstag in Bochum ein erstes Ausrufezeichen, ebenso wie die kämpferischen Aktivitäten der RW Belegschaft und ihre Mahnwachen.
Der Rat der Stadt GE wird wie schon bei Vaillant oder im Bergbau auch bei TRW und Opel fest an der Seite der Beschäftigten stehen.
(Monika Gärtner-Engel)