Bürgerantrag für einen Stopp der Kornmarktbebauung am 29.4. im Haupt- und Finanzausschuss!
Vorstandssprecher Romeo Frey ruft zur Teilnahme an der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 29. April um 17 Uhr, großer Sitzungssaal im FEZ der Uni Witten/Herdecke auf, bei dem der Bürgerantrag zur Begrünung des Kornmarkts behandelt wird. AUF Witten hat sich als erste Iniative für eine vollständige Begrünung und gegen jegliche Bebauung ausgesprochen. Auch das aktuelle Vorhaben der Stadt Witten ist nichts anderes als ein hinwegtäuschen, dass hier trotzdem an den Bebauungsplänen festgehalten wird. Gerade in Zeiten stärkster Klimaveränderungen braucht jede Kommune eine grüne Lunge. Eine grüne Oase in der Wittener Innenstadt wäre hier ein beispielhafter Anfang. Nachfolgend sein Brief in voller Länger:
Liebe Befürworter einer Kornmarktbegrünung ohne Bebauung!
Ich möchte Sie/Euch über einen bedeutsamen Termin informieren:
Am Montag, 29. April habe ich als Vertreter der Initiative für einen grünen Kornmarkt ohne Bebauung die Möglichkeit erhalten, beim Haupt- und Finanz-Ausschuss der Stadt Witten unseren Bürgerantrag vorzustellen. Dieser wird ab 17 Uhr im Großen Saal des Forschungs- und Entwicklungszentrums der Uni Witten-Herdecke, Alfred-Herrhausen-Straße 44 behandelt.
Der von mir eingebrachte Bürgerantrag lautet:
„Im Namen der Initiative Grüner Kornmarkt ohne Bebauung fordere ich den Rat der Stadt auf, den Verkauf des Kornmarktgeländes und seine Bebauung endgültig ad acta zu legen. Stattdessen soll das gesamte Areal des Kornmarkts nach optimalem Klimaschutz- und Feinstaubbindung umgestaltet werden. Zur Kostenminimierung ist dabei auf die ehrenamtliche, freiwillige und kostenlose Mitarbeit von Wittener Einwohnern zu setzen. In der praktischen Umsetzung sollte das Bürgerprojekt Grüner Kornmarkt unter fachlicher Anleitung und Aufsicht von Fachpersonal des Tiefbau- und Grünflächenamtes stehen und die benötigten Gerätschaften von der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt werden.“
Die Begründung des Antrags lautet:
„Nach dem Rückzug aller bisherigen Investoren für eine Bebauung ist nicht erkennbar, was sich durch das jetzt vorgestellte Bebauungsvorhaben der Hälfte des Kornmarkts prinzipiell am gegebenen Finanzierungsrahmen geändert haben sollte. Die Baukosten sind sogar enorm gestiegen.
Zu den Zweifeln an der Finanzierbarkeit kommen unkalkulierbare finanzielle Risiken einer Bebauung und erinnern an das Fiasko mit dem Celestianbau. Auch müssten Verkaufserlöse aus dem Immobilienverkauf mit den Zuschüssen für den Umzug des ZOB verrechnet werden.
Für die Stadt bietet sich immer noch die einmalige Chance, einen echten Wechsel in ihrer Umweltpolitik durchzuführen, der mit einer großen Akzeptanz in der Bevölkerung zu rechnen hätte.
Wir erinnern an den Ratsbeschluss, ab sofort die Auswirkungen auf das Klima bei jeglichen Entscheidungen zu berücksichtigen und Lösungen zu bevorzugen, die sich positiv auf den Klimaschutz auswirken. Mit diesem selbstgewählten Maßstab ist eine Bebauung des Kornmarkts nicht zu halten. Eine teilweise Begrünung und teilweise Bebauung ist eine Lösung nach dem Motto „Nichts Halbes und nichts Ganzes“ und verkennt den Ernst der Lage. Die ohne Zweifel erheblichen und durchweg positiven Auswirkungen auf den Klimaschutz und Entspannung des Feinstaub-, Stickoxid- und CO 2-Problems in der Ruhrstraße sind nur zu erreichen, wenn der ohnehin nicht sehr große Platz vollständig grün umgestaltet wird.
Durch die Einbeziehung der Wittener Einwohner in die Umgestaltung des Kornmarkts auf freiwilliger, ehrenamtlicher und kostenloser Grundlage bei gleichzeitigem Verzicht auf kurzfristige Verkaufserlöse oder Sponsoring für private Kapitalanleger wird gleichzeitig das Signal ausgesandt, wie wichtig ein echter und nachhaltiger Klimaschutz als Markenzeichen eines lebenswerten und solidarischen Wittens ist.“
Im Vorfeld der HFA-Sitzung haben wir bereits Unterschriften unter eine Selbstverpflichtung gesammelt, ehrenamtlich bei der Umgestaltung des Kornmarkts mitzuhelfen. Das Echo war durchgehend positiv. Es ist auch kein völlig neuer Gedanke, es gibt viele Beispiele, wo Bürger ihre Sache selbst in die Hand genommen haben oder ein Projekt anderweitig unterstützen. Die älteren von uns wissen vielleicht noch, wie das mittlerweile abgerissene Stadtbad am Voss‘schen Garten entstanden ist.
Aber es ist natürlich eine Alternative zur bisherigen Politik der Stadt, das Tafelsilber zu verscherbeln, um den Schuldenberg abzubauen – ein völlig hoffnungsloses Unterfangen. Da ist die Bepflanzung des Kornmarkts angesichts der vorhandenen Gerätschaften im Besitz der Stadt und tausenden Bäumen und Sträuchern im Umfeld wesentlich realistischer und wäre vor allem für die Jugend ein Betätigungsfeld, was sich von ihrem sonstigen Alltag nachhaltig abhebt.
Kommt also bitte zahlreich zum Termin 29.4.2024 um 17 Uhr ins FEZ Witten, Alfred-Herrhausen-Straße 44!