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Opelaner, Stahlarbeiter, Bergleute: gemeinsam kämpfen!

Veröffentlicht: Freitag, 01. November 2013 Geschrieben von Jan Vöhringer
Jan Vöhringer ist Arbeiter bei der Demag in Wetter (Ruhr) und setzt sich für den Erhalt der Arbeitplätze ein
Jan Vöhringer ist Arbeiter bei der Demag in Wetter (Ruhr) und setzt sich für den Erhalt der Arbeitplätze ein

von Jan Vöhringer – Mitglied von AUF Witten

In den letzten Ausgaben von Witten im AUFbruch wurde über die Entwicklung der Solidarität und die Notwendigkeit eines selbständigen Streiks bei Opel in Bochum berichtet.

Die Auseinandersetzung darum ist wichtig. Kaum sind die Wahlen vorbei, erleben wir beispiellose Ankündigungen von Arbeitsplatzvernichtungen vor allem im Ruhrgebiet. So wollen Siemens 5.000, OPEL 3.500, Outokumpu 450 und DEMAG 196 Arbeitsplätze vernichten und auch der Bergbau soll 2014 platt gemacht werden.

Weit mehr betroffen

Wie viele Arbeitsplätze tatsächlich betroffen sind, wird daran deutlich, dass allein an OPEL Bochum weitere 45.000 Arbeitsplätze hängen.

Diese Angriffe fordern die Arbeiter heraus.

Wir erlebten eine 17-stündige Betriebsversammlung bei OPEL Bochum mit anschließendem 6-stündigen Streik und einen 2-tägigen Streik der Outokumpu Stahlarbeiter.

Das ist ein wichtiger Anfang und gibt Mut und Selbstvertrauen! Aber eine Belegschaft allein kann diesen Kampf nicht gewinnen. Dazu braucht es einen gemeinsamen Kampf aller Belegschaften: Automobil- und Stahlarbeiter, Bergleute und Maschinenbau.

17 Stunden Betriebsversammlung ...

… und der anschließende 6-stündige Streik am 9./10. September war ein Höhepunkt des Richtungskampfs in der Bochumer Opel-Belegschaft.

Während die Geschäftsleitung, unterstützt von der Bochumer Oberbürgermeisterin Scholz (SPD), versuchte, den Widerstand der Opelaner zu brechen und diese zur Kapitulation zu bewegen, unterstrich die Belegschaft nach langen, heftigen und grundsätzlichen Diskussionen ihren entschlossenen Kampfwillen für den Erhalt des Werkes und den Kampf um jeden Arbeitsplatz.

Nur durch massive Einschüchterung und Drohung durch die Geschäftsleitung konnte der Streik abgewürgt werden.

Werkschutz und Vorgesetzte wurden Dienstag früh gegen den Streik in Stellung gebracht, die Kollegen am Tor 1 einzeln vom Werksleiter empfangen, desinformiert und mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen bedroht, wenn sie nicht sofort die Arbeit aufnähmen. Diese unterdrückerische Manipulation verfehlte nicht ihre zersetzende Wirkung.

Basta – die kämpferischen Frauen

BASTA-Frauenkomitee zeigt Flagge! Der Kampf wird weitergehen, und AUF Witten hilft weiter mit, die Solidarität zu organisieren
BASTA-Frauenkomitee zeigt Flagge! Der Kampf wird weitergehen, und AUF Witten hilft weiter mit, die Solidarität zu organisieren

Auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt am Main entrollte um 5 vor 12 das „BASTA!“ - Frauenkomitee sein Transparent vor dem OPEL-Stand. Auf ihren T-Shirts der Aufdruck: „Kampf um jeden Arbeitsplatz bei OPEL Bochum“.

Mit offenem Mikrofon informierten sie die Besucher der IAA über die Situation der Bochum OPEL-Belegschaft und ihrer Angehörigen. Sie verteidigten das Mikrofon gegen die Verantwortlichen des OPEL-Stands, diskutierten mit den Besuchern und sammelten Spenden für die Streikkasse. Nach ungefähr eineinhalb Stunden machten sie einen "Abschieds"-Demonstrationszug durch die Hallen: eine erfolgreiche und öffentlichkeitswirksame Aktion!

Opel und Outokumpu

Zum Streik der Kollegen von Outokumpu schreiben die Opelaner:

„Herzlichen Glückwunsch zu eurem mutigen Schritt in den Streik zu treten. Das ist genau die richtige Antwort. Wir wissen was es bedeutet zu streiken und sind nicht bereit, unsere Arbeitsplätze kampflos aufzugeben. Die Nachricht ging wie ein Lauffeuer durch das Werk und gibt uns wieder neuen Mut. (…) Es hat sich bewahrheitet, das Spiel auf Zeit bei euch wie bei uns nutzt nur dem Gegner. Wo wir das nicht mehr mitmachen kommen sie in die Defensive und spüren mit wem sie sich eigentlich anlegen.

Ihr habt einen wichtigen Schritt gemacht und wir können nur raten: geht ihn weiter. Aber nicht allein. Ihr und wir haben uns immer gegenseitig unterstützt. Aber jetzt gilt es den gemeinsam Kampf um jeden Arbeitsplatz zu führen. Es geht um die ganze Region. Ob Kapitalisten aus Finnland, Amerika oder Deutschland. Wir sind alles Metaller und es wird Zeit, dass sie uns kennen lernen.“

 

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