Heraus zum 1. Mai 2020!
Liebe Interessenten, Mitglieder und Freunde von AUF Witten,
zusammen mit dem Internationalistischen Bündnis ruft AUF Witten dazu auf, unter Beachtung der Gesundheitsauflagen den 1. Mai als internationalen Kampftag aller Lohnabhängigen mit einer Demonstration auf dem Rathausplatz zu begehen.
In der örtlichen Presse wird das mit der Überschrift "Linksextreme demonstrieren am 1. Mai" angekündigt. Anstatt hervorzuheben, dass die Veranstalter offensichtlich einen Weg gefunden haben, wie das Demonstrationsverbot und die Einschränkung der Grundrechte in einem Teilbereich rückgängig gemacht werden kann und somit demokratische Rechte erfolgreich verteidigt werden, sind sich die Verfasser der Kurzmeldung nicht zu schade, Stimmung gegen die 1.Mai-Demo zu machen.
Die Frage sei erlaubt: was ist hier extrem? Sich am 1. Mai für die sozialen und politischen Rechte der arbeitenden Menschen einzusetzen und für die Vision einer von Ausbeutung, Kriegen und Umweltzerstörung befreiten Welt einzutreten? Oder dieses Anliegen ohne inhaltliche Auseinandersetzung madig zu machen, wie die WAZ es tut?
AUF Witten vertritt bekanntermaßen als einen seiner wichtigsten Grundsätze eine Überparteilichkeit, die sich dezidiert von einem primitiven oder auch raffiniert daherkommenden Antikommunismus abgrenzt. Menschen, die über den Tellerrand der kapitalistischen Produktionsweise und ihrer verheerenden Zerstörungen schauen wollen und können, sind in AUF Witten ebenso herzlich willkommen wie Mitstreiter, die im Rahmen dieser Verhältnisse erst mal bleiben wollen.
Wenn ohne inhaltliche Auseinandersetzung Begriffe wie Extremismus verwandt werden, die darauf hinauslaufen, die Weltanschauung eines anderen herabzusetzen oder zu versuchen ins gesellschaftliche Aus zu stellen, ist das eine subtile Form, demokratische Rechte einzuschränken.
Gerade in Zeiten von Notstandsregelungen und Bestrebungen, die Menschen daran zu gewöhnen, ist hier besondere Wachsamkeit angesagt. Genau deshalb ist uns unsere Überparteilichkeit so wichtig. Genau deshalb gehören Marxisten-Leninisten von der MLPD auch ganz bewusst dazu. Dagegen ist die Mitarbeit von Faschisten, Rassisten und Nationalisten in AUF Witten ausdrücklich ausgeschlossen.
Der Begriff Extremismus wird identisch für Kommunisten wie für Faschisten gebraucht. Als wäre das Ziel einer Ausbeutung und Unterdrückung befreiten Welt gleichzusetzen mit der schlimmsten Form der Diktatur des Finanzkapitals, dem Fasschismus und seinem Streben nach Weltherrschaft. Das sind unvereinbare Gegensätze und spottet jeglicher historischen Erfahrung, es macht die Opfer zu Tätern.
Ein kleine Überschrift und eine solche grundsätzliche Reaktion unsererseits, ist das verhältnismäßig?
Stellen sie sich doch einfach die Frage: kommen Sie am 1. Mai zum Rathausplatz? Oder was hält Sie davon ab? Dann kennen Sie auch die Antwort. Schon Thomas Mann sagte, dass der Antikommunismus die größte Torheit des 20. Jahrhunderts war. Recht hat er.
Bleiben Sie gesund!
mit herzlichen Grüßen
Romeo Frey
Vorstandssprecher AUF Witten