Leserzuschrift: Kritik an der WAZ zur Berichterstattung zum 1. Mai und der Paywall
Es ist schon fast ein Ritual der WAZ Witten geworden, bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegen alles zu schießen, was als links identifizierbar ist.
Meine politischen Schnittmengen mit den Inhalten der MLPD sind nicht sehr groß. Trotzdem bin ich empört, wie hier mit dem Begriff "linksradikal" inflationär umgegangen wird. Otto Normalleser denkt dabei gleich an den "Schwarzen Block" und wendet sich entrüstet ab. Die WAZ-Redaktion hätte es vermutlich traditionell lieber gesehen, wenn die SPD Kaffee und Kuchen ausgibt und sich bei den Gewerkschaften öffentlichkeitswirksam anbiedert.
Während die WAZ ausführlich über die Konzepte von SPD und CDU zur Öffnung der Schulen berichtete, wird der Fragenkatalog zum selben Thema von der Partei "DIE LINKE" (online und als Pressemitteilung) nicht zum Thema gemacht.
Seit der Corona-Pandemie habe ich mich bei der WAZ Witten und in der Essener Zentrale darüber beschwert, dass lebensnotwendige Informationen über das Thema Corona hinter einer Paywall versteckt sind und so für Menschen mit geringem Einkommen nicht zugänglich sind. Das ist zynisch. Zumindest für die Zeit der Pandemie hätte die WAZ auf die Bezahlschranke verzichten können. Wer in das Armutsloch fällt, sei es durch Hartz 4, durch eine Minirente oder durch Obdachlosigkeit, mag vielleicht noch ein Laptop besitzen, wird jedoch als erstes die Tageszeitung abbestellen, weil andere Dinge des täglichen Lebens wichtiger sind. Das ist besonders brisant, wenn jetzt die Schulen wieder geöffnet werden sollen. Dieses Verhalten ist auch bereits den in der ver.di organsierten kritischen Journalisten (DJU) aufgefallen.
Entweder haben meine Kritik an der Paywall oder meine Leserbriefaktivitäten, mit denen ich permanent die Heuchelei der SPD-Politik offengelegt hatte, dazu geführt, dass meine Kommentarfunktion ohne Angabe von Gründen (auch nicht auf meine Nachfrage) gesperrt wurde. Soviel zur Meinungsfreiheit, Transparenz und zum Pluralismus.
Macht Euch nicht von diesem Mainstreammedium abhängig und versucht stattdessen eine eigene Öffentlichkeit herzustellen. Ich mache das genauso als Blogger in einem Netzwerk von diversen linksintellektuellen Diskussions-Plattformen.
G.K., Witten