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Guantanamo bei HP Pelzer Chemie

Kategorie: HP Pelzer Chemie Leserbriefe Veröffentlicht: Freitag, 01. Mai 2009 Geschrieben von Peter Spyrka
Vier der Arbeiter sind im Kantinencontainer untergebracht, wo sie ohne Beschäftigung ihre Arbeitszeit von 8 bis 16 Uhr absitzen müssen.
Vier der Arbeiter sind im Kantinencontainer untergebracht, wo sie ohne Beschäftigung ihre Arbeitszeit von 8 bis 16 Uhr absitzen müssen.

Vier der Arbeiter sind im Kantinencontainer untergebracht, wo sie ohne Beschäftigung ihre Arbeitszeit von 8 bis 16 Uhr absitzen müssen. Schlimm genug, mit Menschenwürde hat das nichts mehr zu tun.

Ein Kollege, Stefan F., dagegen sitzt seit 18. Februar 2009 in verschärfter Einzelhaft: Guantanamo! Für ihn wurde extra ein weit ab von der Arbeit befindlicher Container wieder in Betrieb genommen ohne Heizung. Selbst die Klinke für die Tür kann nur von innen geöffnet werden. Sollte er z.B. ohnmächtig werden und eine lebensbedrohliche Situation entstehen, könnte er in dem Container buchstäblich verrecken, ohne dass ihm jemand helfen könnte.

Das ist Isolationsfolter und menschenverachtend. Man fragt sich, wieso die Gerichte trotz scharfer Eingaben der Rechtsanwälte hier so lange zusehen. Man kann sich nicht vorstellen, dasselbe würde mit einem Manager passieren, der sich erfolgreich in die Firma zurückgeklagt hat. Nicht nur der Fall der Kassiererin Emily in Berlin, die wegen Pfandbons in Höhe von 1,30 € fristlos entlassen wurde, auch viele andere Fälle aus der Arbeitswelt machen deutlich, dass wir hier eine Zwei-Klassen-Justiz haben.

Solche profithungrigen und skrupellosen Firmen wie HP Pelzer Chemie nutzen das schamlos aus. Ich frage mich nur, wann wenn nicht jetzt, die Gewerkschaft endlich einmal tätig werden will? Und zwar nicht nur symbolisch, sondern so, dass es weh tut.

Es ist traurig, dass man solches überhaupt schreiben muss, das ist doch das einmaleins jeder gewerkschaftlichen Solidarität: Einer für Alle, Alle für Einen!

Diese Kollegen, die ihren Arbeitsplatz nicht zu letzt im Interesse der nachfolgenden Jugend verteidigt haben, verdienen die etwa nicht diese Solidarität? Ich meine schon!

Peter Spyrka, Witten

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