Wasser ist Leben
Am 19.4. informierte die Gewässerökologin Frau Dr. Margot Franken, wie die Wasserver- und -entsorgung in naher Zukunft aussehen könnte. 35 Besucher waren der Einladung von AUF Witten in die Aula des Ruhrgymnasiums Witten gefolgt. Zahlreiche Bilder illustrierten, was heute schon weltweit auf den Weg gebracht wurde. Aber auch wie ernst die Lage ist. Nur 0,6 Prozent des Weltwassers sind als Trinkwasser nutzbar, der Verbrauch hat sich in den letzten Jahren vervielfacht und ist schneller gestiegen, als die Weltbevölkerung. An der Verbrauchs-Spitze stehen die Industriestaaten, insbesondere die USA. Die Kriege im 21. Jahrhundert könnten Kriege ums Wasser sein, so Dr. Franken.
Wasser immer teurer
Obwohl wir in Deutschland vergleichsweise viel Wasser zur Verfügung haben, werden durch das zentrale Ver- und Entsorgungssystem Ressourcen verschwendet, die Erzeugung von Trinkwasser wird immer aufwändiger und dadurch teurer.
Denn bei uns wird alles mit Trinkwasser gemacht: Klospülen, Waschen, Putzen. Außerdem werden Fäkalien und Urin gemeinsam mit dem Brauchwasser in die Kanalisation abgeführt.
Aus diesem Mix wieder Trinkwasser zu gewinnen, erfordert einen immer höheren Filteraufwand. Dennoch bleiben sog. Mikrokontaminanten (Medikamentenrückstande, hormonähnliche Substanzen, Weichmacher) zurück. Eine Grundwasserverseuchung droht!
Alternativen
Zu allererst müsste die Entsorgung der Fäkalien vom übrigen Wasserkreislauf getrennt werden. Im heutigen System wären dazu bis in die Häuser hinein zwei Kreisläufe mit entsprechender Verrohrung erforderlich – ein Riesenaufwand und nur im ländlichen Raum bei Neubaumaßnahmen im Ansatz finanzierbar.
In anderen Ländern und auch bei uns im Campingbetrieb gibt es aber bereits Trockentoiletten, die ohne Wasser auskommen, sogar in Hochhäusern betrieben werden können und geruchlos und ohne chemische Zusätze feinsten Kompost erzeugen.
Unsere Vorschriften und Gesetze sehen aber eine solche Änderung der Ver- und Entsorgung nicht vor und sind für Mietwohnungen ohne Änderung der Rechtslage kaum durchführbar.
Beispiel München
Im Umkreis von München wurden gezielt Biobauern gefördert, sodass das Grundwasser, aus dem Trinkwasser gewonnen wird, von alleine besser wurde. Um sogenanntes Grauwasser (ohne Fäkalien) durch Pflanzen in bestes Trinkwasser zu verwandeln, würde gerade mal 1 m² Fläche pro Einwohner benötigt. Genug Fläche wäre vorhanden. Das wäre schon mal ein Ansatz auch für die Wittener Kommunalpolitik.
Was kann man tun?
In der Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass neben einzelnen Änderungen es vor allem darum geht, sich der Problematik überhaupt bewusst zu werden und sich auch politisch für eine Änderung der Denkweise einzusetzen. Mit derselben Denkweise, mit der die Probleme entstanden sind, kann man sie nicht lösen.
Die Umweltfragen, nicht nur beim Wasser, sind internationale Probleme geworden. Deshalb sollten wir, in Erweiterung des bisherigen Mottos, global denken und lokal, regional und global handeln.
Wer sich in diesem Sinne engagieren möchte, ist herzlich eingeladen zur:
Strategiekonferenz Umweltbewegung am Pfingstmontag, 20. Mai ab 10 Uhr im Kulturzentrum Rohrmeisterei Ruhrstraße 20 in Schwerte Nähere Infos im Internet unter: |